„Der Bayerische Staatsdirigismus mit seiner einseitigen Holzbauförderung ist nicht zukunftstauglich“
Sebastian Körber (li.) und Dr. Hannes Zapf
Beim Betriebsrundgang
Schwaig, Juli 2021 (PRG) – Sebastian Körber, baupolitischer Sprecher der Landtagsfraktion (FDP), besuchte das Kalksandstein-Werk Zapf Daigfuss in Schwaig b. Nürnberg, um sich mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Hannes Zapf über innovative Entwicklungsprojekte und aktuelle Forschungsaktivitäten der Mauersteinindustrie in Bayern auszutauschen.
Dr. Zapf gab einen Einblick in die Produktion des ältesten Kalksandstein-Unternehmens der Welt und die Herstellung der ersten Recycling-Kalksandsteine. In einem aktuellen Forschungsprojekt am Privathaus der Familie Zapf wird derzeit wissenschaftlich untersucht, wie viel CO2 in den 117 Jahre alten Wänden gespeichert wurde. Der CO2-Speichereffekt ergibt sich aus der Rückbindefähigkeit der Bindemittel Kalk und Zement. Je größer die Oberfläche des unverputzten Mauerwerks, desto größer die eingelagerte Menge an CO2 über den gesamten Lebenszyklus. Die Rekarbonisierung wird bei der Entwicklung neuer Kalksandstein-Produkte in Zukunft eine größere Rolle spielen.
„Unsere Aktivitäten in Forschung und Entwicklung sind ein wesentlicher Beitrag, um sicherzustellen, dass die bayerische Kalksandsteinindustrie zukunftsfähige Mauersteine für das klimafreundliche und kostengünstige Bauen anbieten kann. Mauersteine sind mit einem Marktanteil von 70 Prozent auch in Bayern der Baustoff für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnungsbau“, so Dr. Zapf.
Einseitige Baustoff-Förderung ist der falsche Weg
Das Bauen mit Holz sei in den letzten Monaten fast unbezahlbar geworden und Bauholz kaum noch verfügbar. Zudem werde Holz für den Wohnungsbau aus dem Ausland importiert, was aufgrund der langen Transportwege hohe CO2-Emissionen verursacht. Kalksandstein hingegen besteht zu 100 Prozent aus heimischen Rohstoffen, ist unabhängig von internationalen Lieferketten, preisstabil und jederzeit verfügbar.
Sebastian Körber plädiert deshalb dafür, die Innovationsfähigkeit der deutschen Mauersteinindustrie für den kostengünstigen Wohnungsbau durch Förderprojekte zu stärken, statt wie Ministerpräsident Markus Söder einseitig auf den Holzbau zu setzen.
Die weitere Industrialisierung des Waldes sei der falsche Weg und als Übergang zu einem CO2-neutralen Bauen eine teure Bauweise. Zudem sei Holz nicht robust genug, um vor Hitzeperioden und Flutszenarien zu schützen, wie wir sie derzeit erleben.
„Die Bayerische Regierung ist mit ihrem Staatsdirigismus für einseitige Holzbauvorschriften nicht zukunftstauglich. Bauherren, Planer und Kommunen können selbst am besten entscheiden, was für das jeweilige Bauvorhaben der geeignetste Baustoff ist“, so Körber, der auch als Architekt tätig ist. Download Artikel
Über den Kalksandsteinindustrie Bayern e.V.:
Die Kalksandsteinindustrie Bayern e.V. vertritt die politischen, wirtschaftlichen und technischen Interessen von Kalksand-Mauersteine herstellenden Unternehmen mit 10 Werkstandorten in Bayern.