Schalldämmend bauen mit der KS* Bauweise

Je dichter Menschen zusammen arbeiten, wohnen und leben, desto wichtiger wird der Schallschutz. Lärm ist nicht nur lästig, er hat auch negative Auswirkungen auf die Lebensqualität. Gerade in unseren privaten Lebensräumen kann er zu Stress und psychischer Belastung führen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Deshalb gilt es, bereits bei der Gebäudeplanung die Weichen richtig zu stellen, denn guter Schallschutz ist nicht nachrüstbar.


Abbildung Schallschutz, Haus, Auto, Flugzeug
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Schallpegel verschiedener Lärmquellen in dB(A)

Äußere und innere Schalleinwirkungen im Gebäude

Der bauliche Schallschutz berücksichtigt alle Schalleinwirkungen, die im Gebäude zu Störungen führen können. Innerhalb des Gebäudes umfasst er die Übertragung von Luftschall (z.B. Sprache, Musik- und Fernsehgeräte), Trittschall und die Geräusche gebäudetechnischer Anlagen. Von außerhalb ist die Lärmeinwirkung durch Straßen- und Flugverkehr sowie Industrie und Gewerbe zu beachten. Da Schall in Gebäuden in der Regel durch Schwingungen von Bauteilen übertragen wird, gilt, dass massive Bauteile schwerer zu Schwingungen angeregt werden können und deshalb die KS* Bauweise schalltechnisch günstiger ist als leichtere Bauweisen.

Zeitgemäße Schallschutzplanung

Der wissenschaftliche Erkenntnisstand im Schallschutz geht heute weit über das hinaus, was in der DIN 4109 von 1989 dokumentiert ist. Vor diesem Hintergrund enthält die neue Schallschutznorm DIN 4109-2:2018 für die Berechnung des Luftschallschutzes das europäisch harmonisierte Verfahren nach DIN EN 12354-1, welches systematisch alle an der Schallübertragung beteiligten Wege berücksichtigt.


Mindestschallschutz und erhöhter Schallschutz im Vergleich

Mindestschallschutz
Die öffentlichrechtlich geschuldete Schallschutzanforderung ist die Anforderung gemäß DIN 4109-1. Dieses Niveau ist in jedem Fall einzuhalten und kann als „untere Auffangregel" verstanden werden.

Erhöhter Schallschutz
In aller Regel ist für den Schallschutz zwischen Wohneinheiten privatrechtlich allerdings ein höheres Niveau geschuldet. Die Tafel „Anforderungen und Empfehlungen zum baulichen Schallschutz" gibt einen Überblick über die Festlegungen verschiedener Regelwerke und die Empfehlungen der Kalksandsteinindustrie. Um sich wahrnehmbar von der Mindestanforderung der DIN 4109 abzuheben und ein konstruktiv sicher erreichbares Niveau zu wählen, empfiehlt es sich, für den horizontalen Luftschallschutz ein R'w von 56 dB zu vereinbaren. Dies liefert eine hörbare Verbesserung und kann mit üblichen Kalksandstein-Konstruktionen des Geschosswohnungsbaus bei mängelfreier Ausführung sicher erreicht werden. Ebenso empfiehlt sich ein Anforderungswert von R'w = 57 dB für den Luftschallschutz vertikal und L'n,w = 46 dB für den Trittschallschutz zur Vereinbarung eines erhöhten Schallschutzes. Die Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz zwischen Reihen- bzw. Doppelhäusern berücksichtigen eine Verbesserung gegenüber dem Mindestschallschutz von 5 dB.


Mindestanforderungen nach DIN 4109-1

Doppel- und Reihenhäuser mit zweischaligen Haustrennwänden (links) | Wände im Wohnbereich, Treppenhaus- u. Wohnungstrennwände (rechts)

Schallschutz Mindestanforderungen nach DIN 4109-1 und Empfehlungen der Kalksandsteinindustrie für die erhöhte Luftschalldämmung zwischen geschlossenen Räumen mit Trennwänden ohne Türen (R’w)
© KS-ORIGINAL GMBH

Doppel- und Reihenhäuser mit zweischaligen Haustrennwänden (links) | Wände im Wohnbereich, Treppenhaus- u. Wohnungstrennwände (rechts)


Webbasierter Kalksandstein-Schallschutzrechner

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Kalksandstein-Schallschutzrechner als Planungswerkzeug

  •  ein Neues Modul Aufzugsanlagen nach DIN 8989 wurde integriert. Das Nachweisverfahren nach der alten VDI 2566 kann weiterhin alternativ ausgewählt werden.

Lärmbelastung reduzieren. Anforderungsgerecht planen.

Mit rund 8.000 Downloads pro Jahr ist der KALKSANDSTEIN (KS)-Schallschutzrechner Marktführer in diesem Segment und erfreut sich unter Architekten und Planern großer Beliebtheit. Sicherlich dürfte das auch daran liegen, dass mit dem KS-Schallschutzrechner sowohl die Erstellung bauordnungsrechtlich geforderte Nachweise nach DIN 4109 als auch die detaillierte Planung eines darüberhinausgehenden, erhöhten Schallschutzes einfach und intuitiv möglich sind.

Ab sofort steht der webbasierte KS-Schallschutzrechner unter www.ks-schallschutzrechner.de zur Verfügung. Das neue Onlinetool ersetzt die bisherige Desktopversion des KS-Schallschutzrechners und ist vollständig kompatibel zur installierbaren Softwareversion.

Im Vergleich zur händischen Berechnung, die zwischen zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen kann, lässt sich der Nachweis mithilfe des Schallschutzrechners innerhalb weniger Minuten erbringen.

Neben der Erstellung bauordnungsrechtlich geforderter Nachweise nach DIN 4109 kann auch die detaillierte Planung eines darüberhinausgehenden, erhöhten Schallschutzes einfach und intuitiv durchgeführt werden.

Zudem ermöglicht ein Variantenvergleich verschiedener Wanddicken, Rohdichteklassen oder Anschlusssituationen eine zielgenaue Prognose und gezielte und wirtschaftliche Optimierung des Schallschutzes.

Für die ersten Bearbeitungsschritte der Online-Version finden Sie eine Kurzanleitung indem Sie nach dem Programmstart das ?-Icon auswählen.

Mit dem neuen webbasierten KS-Schallschutzrechner steht somit ein Berechnungsprogramm zur Verfügung mit dem Architekten und Planungsingenieure die Luftschalldämmung zwischen Räumen, die Luftschalldämmung zweischaliger Haustrennwände nach dem vereinfachten Verfahren und die Trittschalldämmung zuverlässig berechnen können. Außerdem kann der Schallschutz gegen Außenlärm sowie der Schallschutz bei Aufzugsanlagen bestimmt werden. Bestehende Projektdateien aus der alten Desktopversion können eingelesen und für weitere Berechnungen verwendet werden.

Text: Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

 


Mit Kalksandstein wird guter Schallschutz zum Standard

Aufgrund ihrer hohen Rohdichte sind Wände aus Kalksandstein für einen besonders hohen Schallschutz ausgelegt. Grundsätzlich gilt: Je schwerer die Wand, desto weniger Lärm kommt auf der anderen Seite an. Die Dicke der Wand ist dabei weniger entscheidend. Schallschutz wird durch hohe Rohdichte der Wandbaustoffe erreicht: Kalksandstein mit seinen üblichen Rohdichteklassen (RDK) von 1,4 bis 2,0 ist gerade im Bereich von flankierenden Außenwänden leichteren Materialien in jedem Fall überlegen. Damit kommt die KS* Bauweise ohne Kompromisse zwischen Schall- und Wärmeschutz aus. Die hohen Rohdichten und Steinfestigkeiten wirken sich darüber hinaus sehr positiv auf weitere bauphsikalische  Eigenschaften wie bspw. Brandschutz und Tragfähigkeit aus.

Schallschutzempfehlungen vorhandener Regelwerke

Im normalen oder gehobenen Wohnungsbau ist ein „erhöhter Schallschutz“ üblich, der in verschiedenen Regelwerken mit unterschiedlichen Zahlenwerten angegeben wird. Deshalb kommt es hier immer wieder zu Unsicherheiten in der Unterscheidung von „normalem“ und „erhöhtem“ Schallschutz. Folgende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Empfehlungen verschiedener Regelwerke sowie die Empfehlung der Kalksandsteinindustrie.


Anforderungen und Empfehlungen vorhandener Regelwerke

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Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 13 im Planungshandbuch und in der Broschüre Schallschutz - Sicher geplant und einfach ausgeführt.


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Einschalige Wände

Das Schalldämmmaß eines einschaligen Wandbauteils hängt u. a. von der flächenbezogenen Masse ab: Je schwerer die Wand, um so größer ist die Schalldämmung.
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Zweischalige Haustrennwände

Die Schalldämmung von Bauteilen kann bei gegebener flächenbezogener Masse wesentlich verbessert werden, wenn der Aufbau zweischalig erfolgt.
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Außenlärm

Die massiven KS* Wände bieten aufgrund der schallschutztechnisch weichen Kopplung der Außen- sowie Innenschalen einen besonders guten Schallschutz gegen Außenlärm.