Behaglichkeit durch optimales Raum- und Wohnklima

Gebäude müssen den Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen und sollen ein hohes Maß an Wohlbefinden gewährleisten. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der soziokulturellen Dimension der Nachhaltigkeit. Die Erhaltung der menschlichen Gesundheit und die Behaglichkeit bestimmen in hohem Maße die Leistungsfähigkeit des Menschen.


Thermische Behaglichkeit

Sommerlicher Wärmeschutz

Schwere Wände aus KS-Mauerwerk haben einen stabilisierenden Einfluss auf das Raumklima und dämpfen Wärme- und Feuchteschwankungen. Das ist besonders im Sommer von Bedeutung. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit wirkt wie eine natürliche Klimaanlage und kann die Thermische Behaglichkeit für die Nutzer erheblich verbessern. 

Durch die hohe speicherfähige Masse erweisen sich massive Bauarten aus Kalksandstein-Mauersteinen, gegenüber leichten Mauersteinen, auch beim sommerlichen Wärmeschutz als deutlich günstiger. Denn bei sommerheißen Periode wird deutlich, dass durch die gezielte Wahl einer massiven KS-Bauweise die gefühlte Raumtemperatur um bis zu ca. 6 °C unter der gefühlten Temperatur einer leichten Bauweise liegt, womit eine deutlich bessere thermische Behaglichkeit über einen längeren Zeitraum für die Nutzer gewährleistet wird. Somit wird auch eine Überhitzung in den Tagesstunden enorm verringert.

Winterlicher Wärmeschutz

Gedämmte Kalksandstein-Außenwände führen in der kalten Jahreszeit nur zu einem minimalen Temperaturunterschied zwischen der Bauteilinnenoberflächentemperatur der Wand und der Raumlufttemperatur, so dass die Behaglichkeit in besonderem Maße gegeben ist.

Bei Kalksandstein-Außenwandkonstruktionen wird der wesentliche Teil der Wärmedämmung von der zusätzlichen Wärmedämmschicht auf der Außenseite der Tragschale erbracht. Die dafür empfohlenen Dämmstoffe nehmen praktisch kein Wasser auf. Der Wärmeschutz von funktionsgetrennten KS-Außenwänden ist von Anfang an in vollem Umfang gewährleistet. Bei monolithischem Mauerwerk ist der Wärmeschutz der Außenwand überwiegend von den Mauersteinen abhängig. Wird ein solches Mauerwerk in der Bauphase durchnässt oder durchfeuchtet, wird der geplante Wärmeschutz erst dann erreicht, wenn die Wände bis zur Ausgleichsfeuchte ausgetrocknet sind. Rechnerische Untersuchungen zeigen, dass dies bis zu zwei bis drei Jahre dauern kann.


Ermittlung der Wärmespeicherfähigkeit
Bundesverband Kalksandstein Industrie e.V.

Wirksamme Dicke für die Ermittlung der Wärmespeicherfähigkeit

Ermittlung der Wärmespeicherfähigkeit

Die schwere KS-Bauweise wirkt sich hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes positiv aus, erleichtert die Nachweisführung deutlich und trägt erheblich zur Steigerung der thermischen Behaglichkeit bei. Ein Nachweisprogramm zum sommerlichen Wärmeschutz findet sich unter www.kalksandstein.de/downloads
Von Außenbauteilen werden nur die raumseitigen 10 cm als maximal wirksame Dicke berücksichtigt. Innenbauteile, die weniger als 20 cm Dicke aufweisen und an Nachbarräume grenzen, werden  bis zur Wandmitte berücksichtigt.


Entstehung von Wasserdampf
Bundesverband Kalksandstein Industrie e.V.

Entstehung von Wasserdampf in einem 4-Personen-Haushalt

Baukonstruktionen atmen nicht!

Die auf dem Wege der Diffusion abführbare Feuchtigkeitsmenge beträgt weniger als ein Hundertstel derjenigen Feuchtemenge, die durch einen Luftwechsel abgeführt werden kann.


Feuchtetransport aus Räumen
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Feuchtetransport aus Räumen findet zu 98 % über Lüftung und nur zu 2 % durch Diffusion statt. 

Außenwände, die atmen, gibt es nicht.

Es ist vollkommen egal, ob ein Monolithischer Mauerstein oder ein funktionsgetrennter Mauerstein in der Außenwand verwendet wird. Die anfallende nutzungsbedingte Feuchte muss durch Lüftung abgeführt werden. Im Vergleich zur Lüftung ist der Feuchtetransport durch die Außenwände infolge Diffusion verschwindend gering und trägt zur Feuchteabfuhr nur unwesentlich bei (selbst bei sehr diffusionsoffener Bauweise sind es nur ca. 3 %)


Prozentsatz Unzufriedener in Abhängigkeit der Strahlungstemperatur-Asymmetrie
Bundesverband Kalksandstein Industrie e.V.

Prozentsatz Unzufriedener in Abhängigkeit der Strahlungstemperatur-Asymmetrie

Strahlungstemperatur-Asymmetrie

Die Behaglichkeit eines Menschen hängt auch von der Strahlungstemperatur-Differenz ab. Am empfindlichsten reagiert der Mensch auf Strahlungstemperaturunterschiede, die durch warme Decken und kalte Wände verursacht werden. Demgegenüber werden kühle Decken und warme Wände innerhalb gewisser Grenzen als angenehm empfunden. Durch eine hohe Wärmespeicherkapazität der Bauteile, wie sie bei Kalksandsteinen gegeben ist, wird der Strahlungstemperaturunterschied wesentlich vermindert.


Akustische Behaglichkeit

Der Schallschutz in Gebäuden hat eine große Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Wissenschaftlich ist belegt, dass Lärm nicht nur belästigt, sondern auch gesundheitlich belastet und zu chronischen Erkrankungen führen kann. Zumindest für die eigenen vier Wände wird erwartet, dass der lärmgeplagte Mensch noch die erwünschte Ruhe findet.

Besonders wichtig ist deshalb auch ein angemessenen Schallschutz im eigenen Wohnbereich. Dieser ist zwar normativ nicht geregelt, jedoch werden in anderen Regelwerken (z.B. DIN 4109 Beibl. 2:1989, DEGA-Memorandum BR 0104) Empfehlungen für den Schallschutz im eigenen Wohnbereich ausgesprochen. Daher sollte er in einem vollständigen Schallschutzkonzept Berücksichtigung finden und als Planungsziel eindeutig festgelegt werden.


Lärmbelästigung nach Lärmquellen
Bundesverband Kalksandstein Industrie e.V.

Wahrgenommene Lärmbelästigung in Deutschland 2014 nach Lärmquellen 

Lärmbelästigung nach Lärmquellen

Die akustische Behaglichkeit wird durch das damit erzielte Wohlbefinden charakterisiert, das hauptsächlich über den Gehörsinn vermittelt wird. Etwa 76 % der Deutschen fühlen sich
durch Lärm gestört, wobei als Hauptlärmquelle von den meisten Deutschen der Straßenverkehr angegeben wird, gefolgt vom Nachbarschaftslärm. 

Durch die hohe Rohdichte und die damit erzielbare hohe flächenbezogene Masse von Kalksandsteinwänden lassen sich die Anforderungen nach DIN 4109 einschließlich der Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz problemlos erfüllen.