Das maschinelle Mauern mit einem auf den Geschossdecken verfahrbaren Versetzgerät humanisiert und rationalisiert die Baustelle. Der Einsatz großformatiger Steine wurde durch Versetzgeräte erst möglich. Sie sind bei Steingewichten ab 25 kg zu verwenden. Verschiedene Baugerätehersteller bieten unterschiedliche Versetzgeräte an.
Sicheres Mauern mit Versetzgeräten
AUF SICHERHEIT ACHTEN!
Versetzgeräte, wie auch besonders Versetzzangen, sind nur in einwandfreiem technischem Zustand einzusetzen. Die Dornen der Zange greifen in die dafür vorgesehenen Dornlöcher der Elemente, Block- und Plansteine. Durch die Kinematik der Zange entsteht nach dem Aufnehmen ein Formschluss zwischen den Dornen und dem KS-Stein. Es ist zu gewährleisten, dass die Dorne ausreichend tief eintauchen. Die mindestens 70 mm tiefen Dornlöcher der Steine sind daher von eventuellen Verschmutzungen zu befreien. Die Kontaktflächen an den Dornen der Zange (z.B. Kegelspitze oder Schweißpunkt) sind regel mäßig vom Maurer zu überprüfen, damit ein sicheres Arbeiten mit Versetzgeräten gewährleistet ist.
Mit dem Versetzgerät werden z.B. großformatige KS XL mit einer Zange versetzt. Mit zwei Hüben entsteht so eine Wandfläche bis zu 1 m² oder 1,25 m², je nach System. Bei hoher Leistung ist die körperliche Belastung der Maurer trotzdem gering und die Kontinuität des Arbeitsablaufes sicher.
Minikran auf der Baustelle
Effizientes Arbeiten
Optimale Ergebnisse können nur erreicht werden, wenn einige Grundvoraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehört die lückenlose Transportkette von der Produktion bis zur Verwendungsstelle und ggf. die Ersteinweisung der Maurer.
Um die Verfahrbarkeit der Versetzgeräte sicherzustellen, legt die Bauleitung vor Beginn des Mauerns in einem Ablaufplan die Reihenfolge der Wände und das Umsetzen des Versetzgerätes fest. Damit der Normalmauermörtel der Kimmschichten ausreichend fest werden kann, werden diese mit ausreichendem Vorlauf zum Aufmauern der Wände angelegt. Gegebenenfalls sind Fahrspuren in den Kimmschichten freizuhalten, um das Verfahren der Versetzgeräte von einem Raum in den anderen zu ermöglichen.
Diese Systemzeichnung zeigt eine optimale Baustelleneinrichtung für die Arbeit mit Versetzgerät.
Die Bereitstellung von Pass- und Ergänzungssteinen kann die wirtschaftliche Erstellung einer Mauerwerkswand wesentlich unterstützen. Die Verwendung vorgefertigter Pass- und Ergänzungssteine ist deshalb grundsätzlich zu empfehlen. Bei großformatigen Kalksandsteinen KS XL können Ergänzungselemente im 12,5 cm-Raster (Oktametermaß) und/oder geschnittene Passelemente systemgerecht vom Werk mitgeliefert werden.
Wenn Pass- und Ergänzungssteine auf der Baustelle hergestellt werden, so werden diese zu Beginn der Mauerarbeiten jeweils für eine Wand aus Standardsteinen hergestellt. Dies geschieht bei Steinen für Dünnbettmörtel vorzugsweise mit einer Steinsäge – wegen der exakten Schnittkante, z.B. im Bereich der Stoßfuge.
Für die Arbeit mit Versetzgerät gilt eine bewährte Arbeitsreihenfolge. Zunächst wird der Mörtel mit dem Mörtelschlitten aufgezogen, dann werden die Steine versetzt und ausgerichtet. Der Materialnachschub für Steine, Ergänzungssteine, Mörtel und Anker muss gewährleistet sein.
Die kürzesten Taktzeiten werden erzielt, wenn die Steinpakete zwischen Versetzgerät und Mauer abgestellt werden. Die Steine werden systemgerecht angeliefert. Das Absetzen erfolgt auf vorbereitetem, ebenem Untergrund, das Umsetzen auf der Baustelle mit Steinkorb. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche Abstützung der Rohbaudecke zur Aufnahme der Lasten aus Versetzgerät und Steinstapel erforderlich.