Ein Herz für die Gemeinschaft

Im Jahr 1949 gründete Hermann Gmeiner den Verein SOS-Kinderdorf mit dem Ziel, verlassenen Kindern und Kriegswaisen ein neues Zuhause zu geben. Längst hat die Idee auch im Düsseldorfer Süden einen festen Platz gefunden, wo ein neues Stadtteilzentrum alle Funktionen an neuer Stelle zusammenfasst.

Bildnachweis: © palladium.de / KS-ORIGINAL GMBH; Architektur: KRESINGS Architektur Düsseldorf,

Mittelpunkt des Stadtteilzentrums ist eine alte, unter Naturschutz stehende Eiche, auf deren Erhalt die Architekt*innen von KRESINGS großen Wert legten.

Bildnachweis: © palladium.de / KS-ORIGINAL GMBH; Architektur: KRESINGS Architektur Düsseldorf,
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Bereits im Jahr 2008 siedelte sich das SOS-Kinderdorf Düsseldorf im Stadtteil Garath an. Um dem wachsenden Zuspruch gerecht zu werden, wurde die Einrichtung im Laufe der Jahre immer wieder ergänzt – mit der Folge, dass der Standort sich nach und nach zerstreute. Aus diesem Grund lobte man im Jahr 2016 einen Wettbewerb aus, um alle Funktionen an einem zentralen Ort in Garath zu bündeln und um weitere zu ergänzen.

In der Mitte eine alte Eiche

Als Gewinner ging das Architekturbüro KRESINGS, Düsseldorf und Münster, hervor. Mit ihrem Entwurf schlugen die Planer*innen auf einem der beiden Baugrundstücke, die durch eine Straße voneinander getrennt werden, drei Baukörper vor. Sie bilden einen Platz aus, in dessen Mitte eine Eiche steht. „Im Wettbewerb waren wir die einzigen, die den alten Baum erhalten wollten“, erinnert sich Stephanie Reif, Projektleiterin bei KRESINGS. Die Eiche bildet heute das Herz des Ensembles, das alle öffentlichen Funktionen wie die Kita, das Mehrgenerationenhaus mit Stadtteilcafé und ein pädagogisches Zentrum vereint.

Barrieren brechen, Gemeinschaftsgefühl stärken

Um eine Willkommens-Geste zu formulieren, wurden die drei Gebäude so positioniert, dass sich der Platz zur Straße und zum Stadtzentrum im Norden öffnet. Diese Geste wird von abgerundeten Gebäudeecken zu allen öffentlich zugänglichen Bereichen verstärkt. Ganz im Sinne von Transparenz und Vernetzung geben große, bodentiefe Fensterflächen den Blick auf das Geschehen frei und brechen die Barriere zwischen Innen und Außen.

Ein neuer Ort für Geborgenheit

Der Neubau sollte jedoch nicht nur die bestehenden öffentlichen Nutzungen vereinen, sondern auch Platz für neue Wohngruppen bieten. Insgesamt 16 Kinder und Jugendliche leben hier. Bei aller Offenheit galt es deshalb, diese besonders sensiblen Bereiche zu schützen. Hierfür platzierten KRESINGS zwei weitere Solitäre auf der anderen Straßenseite. „Auf diese Weise sind die Kinder etwas abgeschirmt und erhalten die nötige Privatsphäre“, so Stephanie Reif.

Solide Basis für große Ideen

Das gesamte Ensemble wird von Holzlamellen umhüllt. Durch ihre Materialität stellen sie den Bezug zum Landschaftsraum und zur alten Eiche her. Die tragende Basis für die Unterkonstruktion der Fassade bildet das Kalksandsteinmauerwerk von KS-Original und in Teilbereichen Stahlbetonwände. „Wir bauen gerne solide, nachhaltig und wertbeständig und legen großen Wert auf natürliche, regionale und robuste Baustoffe. Deshalb fiel die Wahl auf Kalksandstein – sowohl für die Außen- als auch für die Innenwände“, so die Architektin. Während die Innenwände mit KS-Ratio-Plansteinen realisiert wurden, errichtete man die gerade verlaufenden Abschnitte der Außenwände mit KS-PlanQuadern in einer Dicke von 175 mm. Diese zählen als regionale Variante zum Bausystem der großformatigen XL-Rasterelemente. Für die Rundungen in der Außenwand kamen ebenfalls KS-Ratio-Plansteine im Format 248 x 248 mm zum Einsatz, die ein präzises Mauern ermöglichten. Auf das KS-Mauerwerk folgt eine 20 cm dicke Dämmschicht mit einer hinterlüfteten Metallverkleidung die sich in ihrer hellen Farbgebung zurücknimmt und der vorgestellten Holzverkleidung den Vortritt lässt.

Düsseldorf

SOS-Kinderdorf

Kresings Architektur

 https://kresings.com/

2021

KS-XL Rasterelemente (KS-QUADRO)

KS-Mauerwerk folgt eine 20 cm dicke Dämmschicht mit einer hinterlüfteten Metallverkleidung die sich in ihrer hellen Farbgebung zurücknimmt und der vorgestellten Holzverkleidung den Vortritt lässt.