Mehrfamilienhaus mit acht Mietwohnungen und einem kleinen Stadthaus

„Architektur ist das Ergebnis eines aktiven Entwurfsprozesses – der bewussten Suche nach Form.“ Der Neubau  besticht nicht nur durch seine klare, reduzierte Architektursprache und räumliche Qualität, sondern überzeugt gleichermaßen in puncto Nachhaltigkeit.

Große Freibereiche und Fensterfronten sorgen für viel Licht und Privatsphäre.

Im bayrischen Zirndorf realisierten a.punkt architekten ein zeitgemäßes Mehrfamilienhaus mit einer Wohnfläche von insgesamt 1.025 m².

Jede Projektaufgabe wird in dem Zirndorfer Architekturbüro im Team bearbeitet. Dabei wird darauf geachtet, dass junge und erfahrene Kolleg*innen zusammen im Team arbeiten.

KS* projekt weiß. Regionalität bildet das Fundament nachhaltiger Architektur.
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Mit rund 25.800 Einwohnern zählt Zirndorf zur Metropolregion Nürnberg. Entlang der Schwabacher Straße, einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt, prägen Reihen- und Doppelhäuser aus den 80er Jahren mit maximal zwei Wohneinheiten das Siedlungsbild. Die direkte Nähe zu Nürnberg ließen in den vergangenen Jahren auch hier die Grundstückspreise in die Höhe schnellen. Auch der Mangel an hochwertigem und bezahlbarem Wohnraum in der Region bewog die Auftraggeber, das Grundstück entsprechend bebauen zu lassen und dadurch qualitätvolle Wohnungen zu schaffen. 

Zeitgemäß und großzügig. 

Auf dem Restgrundstück mit einem stark abfallenden Hang an der hinteren Seite realisierten Ulrich Stieber und sein Team von a.punkt architekten das zeitgemäße Mehrfamilienhaus mit insgesamt acht Mietwohnungen und dem kleinen Stadthaus auf einer Grundfläche von 750 m². Um den Anforderungen und Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner*innen Rechnung zu tragen, wurde ein individueller Wohnungsmix realisiert: Eine kleinere Zwei-Zimmer-Wohnung, für Singles oder Paare, größere Wohnungen und ein Stadthaus, das für eine Familie mit Kindern geeignet ist, wurden gebaut. Weit auskragende Bauteile und lichtdurchflutete Räume kennzeichnen den Neubau. „Das Bedürfnis nach Licht ist ein Grundbedürfnis der Menschen“, berichtet Ulrich Stieber. Die Höhe des Mehrfamilienhauses orientiert sich bewusst an den Firsthöhen der umliegenden Bebauung und fügt sich in das Siedlungsgefüge ein. 


Die Erschließung erfolgt über einen privaten Wohnweg. „Die Rahmenbedingungen, wie Budget, Größe und Raumprogramm, bestimmt der Auftraggeber, sowie das Grundstück selbst und die bebaute Umgebung. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer die Projektaufgabe selbst. Gelingt es, diese sinnvoll und qualitätvoll zu lösen, stellt sich die Zufriedenheit der Auftraggeber*innen von selbst ein. Wichtig ist es, in den ersten Gesprächen gut zuzuhören und gegebenenfalls Parameter anzupassen“, so Ulrich Stieber. 

Großen Wert legten die Architekten auf die geschützte und gleichzeitig großzügige Gestaltung der Freibereiche. „Wir sind der Ansicht, dass sich sowohl Betrachter*innen als auch Nutzer*innen mit dem Gebäude wohlfühlen müssen. Das beginnt im städtebaulichen Kontext und endet mit dem privaten Freibereich auf dem Balkon oder der Terrasse“, führt Architekt und Geschäftsführer von a.punkt architekten Ulrich Stieber aus.

„Die Bewohner*innen sollten die persönlichen Bedürfnisse in Hinblick auf das Wohnen frei entfalten können. Gerade die Nutzung der Freibereiche und die Wahrung der Privatheit wird immer wichtiger. Man sollte sie ungestört nutzen können, ohne direkt neben Nachbarn sitzen zu müssen. Soweit möglich, versuchen wir diese Bereiche als Loggien auszubilden.“ 

Der Entwurfsprozess: „Jede Idee ist gut.“

Einen besonderen Stellenwert nimmt der Entwurfsprozess bei a.punkt architekten ein: „Nahezu jede Idee ist gut. Wenn sie konsequent verfolgt wird“, so Ulrich Stieber. „Wir stellen unser Handeln und unsere Entwürfe immer wieder infrage – auch im Kollegenkreis. Jeder Entwurf kann dabei im großen Rahmen diskutiert werden. Um diese Diskussionen zu fördern, wird jede Projektaufgabe in einem Team bearbeitet. Dabei achten wir darauf, junge und erfahrene Kolleg*innen zusammenzubringen. Unserer Meinung nach, profitiert jedes Projekt in jeder Phase davon.“

Nachhaltig gestaltet. Ganzheitlich gedacht.

„Gebäude werden heutzutage schon oft nach 30 oder 40 Jahren abgebrochen, weil sie weder den technischen noch den gestalterischen Ansprüchen oder den Wohnbedürfnissen entsprechen. Etwas Dauerhaftes und Beständiges zu schaffen, ist unser größter Antrieb.“ Das Mehrfamilienhaus spiegelt den Anspruch an eine zeitgemäße und dauerhafte Architektur wider: hell, offen und trotzdem klar und stringent. Darüber hinaus wurde Wert gelegt auf individuelle Raumstrukturen, die exakt auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen zugeschnitten sind und bei Bedarf wirtschaftlich geändert werden können. „Es ist sinnvoll, mögliche Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt einzuplanen“, so der Architekt. „Diese Art der Flexibilität trägt letztendlich entscheidend zur nachhaltigen Nutzung und damit zur Lebensdauer eines Gebäudes bei.“

Auch in puncto Nachhaltigkeit ist das Mehrfamilienhaus bestens aufgestellt. Die Architekten setzten nicht nur auf recycelbare Baustoffe, wie beispielsweise Kalksandstein von KS-Original aus dem regional benachbarten Kalksandsteinwerk Zapf Daigfuss in Schwaig. „Regionalität ist ein essentieller Aspekt in Bezug auf Nachhaltigkeit. In der Planungsphase sollte man bereits entscheiden, welche Baustoffe man idealerweise regional beziehen kann. Kurze Wege, die sich nachhaltig auszahlen. Auch die ökologischen Aspekte sind von großer Bedeutung“, berichtet Ulrich Stieber. „Zur Deckung der Grundlast haben wir eine Luftwärmepumpe integriert, eine Gastherme deckt die Spitzenlast. Des Weiteren gibt es in dem Haus eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ein durchdachtes Entwässerungssystem wurde bereits für die spätere Nutzung vorbereitet.“

Richtig ruhig: Schallschutz im Geschosswohnungsbau. 

„Für fast alle Menschen ist der Schallschutz im Wohnungsbau extrem wichtig, da der Rückzug in die eigenen vier Wände auch der Erholung dienen soll. Man möchte einfach nicht permanent am Leben der Nachbarn teilhaben“, so Stieber. „Durch Kalksandstein von KS-Original mit seiner hohen Rohdichte für die Außen-und Innenwände erreichen wir einen sehr guten Schallschutz bei gleichzeitig schlanken Wänden und erzielen zudem aufgrund der großen Wandmasse auch ein angenehmes Wohlfühlklima innerhalb der Wohnungen. Der Feuchteschutz im Bauwerksockel bleibt darüber hinaus im Verborgenen, sodass kein sichtbarer Sockel ausgebildet werden musste.“ 

Einen weiteren Vorteil in der KS-Bauweise sieht Ulrich Stieber durch die zielgenaue und kostensparende Trennung der tragenden und dämmenden Hülle. „Durch die Funktionstrennung lassen sich die Außenwände aus Kalksandstein problemlos an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Zielkonflikte zwischen Schallschutz und anderen Anforderungen wie Statik, Wärme- und Brandschutz werden vermieden. Und wenn der Zeitpunkt des Rückbaus dann in vielen Jahren doch irgendwann einmal gekommen ist, können die Bauteilschichten separat rückgebaut und Kalksandstein weitergenutzt werden“, führt Ulrich Stieber abschließend aus. 

Der Kopf hinter dem Projekt.

Architekt Ulrich Stieber leitet das Büro a.punkt architekten mit Sitz in Zirndorf in der Metropolregion Nürnberg. Mit engagierter und fachkundiger Beratung in allen Phasen des Planungs- und Realisierungsprozesses, arbeiten Ulrich Stieber und rund 14 Mitarbeiter*innen von a.punkt architekten an abwechslungsreichen, regionalen Projekten. Kennzeichnend für die Architektur der Zirndorfer sind durchdachte und immer individuelle Gebäude mit einem klaren und stringenten Ordnungssystem. Bauwerke, die vor allem die Wünsche und Ziele der Auftraggeber*innen verwirklichen sollen.

Bildrechte © Andy Brunner

Zirndorf
90513

a.punkt architekten Im Pinderpark 3 90513 Zirndorf 

Tel.: 0911.600 448 0 mail[at]apunkt-architekten.de

https://www.apunkt-architekten.de/start/

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